Das letzte Wedeln

An eine erst nachträglich gebührend geliebte Hündin

Nun bist Du weg, ganz ohne Abschiednahme.
Die Spritze nahm Dir endgültig das Leid.
Daß Du weg bist, paßt mir nicht in den Rahmen,
ich wußte es, und war doch nicht bereit.

Nun bist Du weg, es ist nun mal soweit,
vom Tisch werd ich dich nie wieder wegscheuchen,
das Lebensrecht genießt man nur auf Zeit;
ich wollt, ich täte Dich viel öfter streicheln.

Nun bist Du weg, es bleiben nur die Tränen;
daß Du mich liebtest, hab ich nicht verdient.
Und nun schreib ich hier unter Weh und Sehnen,
durch diesen Schmerz sei alles nun gesühnt.

Nun bist Du weg, zum Schluß noch einmal wedelnd,
ich wünschte mir, ich hätt das noch gesehn.
Deine Gutmütigkeit hat Dich veredelt.
Man merkt oft erst am End das wirklich Schön‘.
Ach, dieses süße, letzte Schwänzchenwedeln!
So wie du lebtest, warst du auch beim Gehn.

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