Wenn wir reden

Wenn wir reden, mach ich mir auch Sorgen
und frage mich, was einmal daraus wird,
wohin dies Weg uns letzten Endes führt;
was heute ist, das weiß ich, aber morgen?
Auch jetzt frag ich: "Wie sie drauf reagiert?"

In vielen Sachen sind wir sehr verschieden:
Du willst die Welt; mir reicht schon Groß-Berlin.
Der Ferne gilt Dein blendend Augenglühn.
Nomen est omen: schließlich heißt du "Kühn".
Nen Wandervogel holt man nicht hienieden.
Du kannst – wie ich – nur in Freiheit aufblühn.

Doch wenn wir reden, find ichs immer schön,
denn dann bin ich auch nicht mehr so einsam,
und vieles haben wir ja auch gemeinsam.
Ich wünsch mir Deine Nähe, sei gewiß,
auch wenn du "heillos unpolitisch" bist,
was ich jetzt nur so nebenbei erwähn.

Wenn wir reden, ist Hoffnung auch dabei,
auch wenn ich mich stets vorsichtig ausdrück
(bei mein Gefühln ist das kein schlechter Trick).
Denn die Zukunft schwebt mir dann vor Augen,
und ich denk: Zur Liebe könnt es taugen,
was hier langsam zwischen uns erblüht.
Diese Gedanken sind – weiß ich – verfrüht.
Doch immerhin steht mir das Träumen frei.

Und wenn wir reden, denk ich nur an Dich,
an Deiner Augen süßes Schelmenlicht,
an jene zarte Wärme im Gesicht.
Deine Worte sind mir kleine Kostbarkeiten;
Du ahnst jahnich, welch Freud sie mir bereiten.
Dein Wesen war mir eingangs schon vertraut
(ich hoff, hiermit hab ichs jetzt nicht versaut).

Was steht jetzt letzten Endes unterm Strich?
Als Fazit nur dies Satz: Ich liebe Dich.

This entry was posted in Generale. Bookmark the permalink.