Lyrische Vorbemerkung


Wenn
mich einmal der Schreibensdrang ergreift,

denk
ich stets nach, und laß es beinah bleiben,

denn
eine Sorge kann ich nicht vertreiben:

Werd
ich’s wohl wirklich auch zu Ende schreiben?


Denn
wieviel Mal hab ich mir denn gedacht:
"Genial, davon wird
jetzt ein Buch geschrieben"?

Da
lief mein Stift wie von sich selbst getrieben,
und
bei zwei Seiten ist’s am End geblieben.


So oft
wie ich nach wochenlangem Schreiben

mein’
Text ansah und dacht: "’S ist nicht zu fassen."

Beim
Lesen mußte ich oftmals erblassen:
"Warum
hab ich’s nicht einfach bleiben lassen?"


Manchmal
(sprich: selten) hab ich angefangen,
etwas
zu schreiben, was ich nicht bereue,

vollende
es, aus Neugier und aus Treue,
auf
daß sich dessen alle Welt erfreue.


Beim
Schreiben ist es jedesmal dasselbe:

Bang,
froh, erschöpft, erleichtert erst am Ende,
mal
kommt gar nichts, mal kommen ganze Bände.
Zum
Schluß frag ich mich, wie ich ihn wohl fände,
käm
dies mein Text zur Welt durch fremde Hände.

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